So machst du den Service für deine Luxusuhr 🧐🛠

Schweizer Luxus-Uhren und Investments

So machst du den Service für deine Luxusuhr 🧐🛠

Jede Uhr und speziell Luxusuhren müssen in den Service. Die kleinen Zeitmesser, vollgepackt mit feinster Mechanik, wünschen von Zeit zu Zeit gewartet zu werden. Warum das notwendig ist, wie du deine Uhr in den Service bringst und was es dich am Ende kostet, dazu heute mehr.

Warum einen Service machen und wie häufig?

Service einer mechanische Uhr

Jetzt hab ich mehrere tausend Euro oder Franken für eine Uhr ausgegeben und soll sie nun auch noch warten lassen, mag sich der eine oder andere fragen. Ganz recht, diese Uhren brauchen in regelmäßigen Abständen, abhängig von der Belastung und der Komplikation des Uhrwerks, einen Service.

Warum? Dies ist recht schnell erklärt. Wir haben es hier zu 90% mit mechanischen Uhren zu tun. Und weil das eben Mechanik ist, also kein Computerchip und Elektronik, sondern alles rein mechanische Komponenten wie Räder, Hebel und Klinken sind, findet auch Reibung satt. Diese Reibung wird durch Passgenauigkeit, Schmiermittel und hochwertige Materialien möglichst gering gehalten um wenig Verschleiß zu erzeugen.

Dennoch findet etwas Abnutzung statt und das Öl, selbst diese hochwertigen Öle, verdunsten und vermischen sich mit dem Abrieb. Wird unser Zeitmesser also nach einer gewissen Laufleistung nicht komplett zerlegt, gereinigt und mit neuem Öl versehen, so erhöht sich die Abnutzung und führt zwangsläufig irgendwann zu einem Defekt. Dieser Defekt macht sich dann durch den Stillstand der Uhr oder einen ungenauen Gang bemerkbar, d.h. deine Uhr zeigt die falsche Zeit oder sie bleibt stehen.

Beobachte also deine Uhr. Setzte sie nicht zu starken Belastungen, wie z.B. Schlägen beim Sport, aus und bedenke sie alle 4 – 7 Jahre zu warten. Das Uhrwerk deiner Uhr dankt es dir.

Service, der Vorgang und die Dauer

Kostenvoranschlag bei IWC Schaffhausen

Um deine Uhr warten zu lassen, also einen Service durchführen zu können, muss diese zu einem Uhrmacher. Dieser sollte jedoch nicht irgendeiner sein, sondern am besten ein Uhrmacher mit Erfahrung, speziell auch mit deinem Modell. Doch Erfahrung alleine genügt nicht, eine qualifizierte Werkstatt und der Zugang zu Ersatzteilen muss gewährleistet sein um einen guten Service deiner Uhr zu ermöglichen.

Wie also nun vorgehen? Ich zeige dir anhand von 2 Marken welche Möglichkeiten es heute in diesem Bereich gibt. 

Beginnen wir mit der Marke IWC Schaffhausen. Der Hersteller bietet dir an, den Zeitmesser über die eigenen Boutiquen oder Vertragshändler wie z.B. Bucherer anzunehmen und in ein Service Atelier im entsprechenden Land zu senden. Wem dies nicht möglich ist, kann ein versichertes Versandset über die Webseite beantragen und so den Zeitmesser zu IWC einsenden.

Die 2. Marke ist Rolex. Der Hersteller hat weltweit ca. 900 Service-Werkstätten, diese werden von Vertragshändlern, wie z.B. Bucherer oder Wempe, nach der Abgabe in der Boutique beliefert. Wie bei IWC wir dann ein Kostenvoranschlag erstellt und der Kunde informiert. Nach dessen Freigabe werden die Zeitmesser revidiert und sowohl Uhrwerk als auch Gehäuse und Band, sofern gewünscht, in neuen Glanz gebracht. 

Bei beiden Marken sollte man von mindestens 4 Wochen für die Revision ausgehen, da es doch viele Arbeitsschritte sind die hier angewendet werden. Von der Diagnose über das Demontieren aller Komponenten, das Reinigen, Warten und wieder Montieren der Uhr braucht es Zeit und diese sollte auch nicht abgekürzt werden auf Kosten der Qualität.

Wer also seinen Zeitmesser in den Service schickt, darf diesem einen entspannten Wellnessurlaub gönnen und sollte hier nicht schon nach 2 Wochen auf einen Rückversand beharren.

Service-Umfang und Kosten

Der Service-Umfang unserer Uhr ist vermutlich bei allen Marken etwa der selbe. Es wird eine Diagnose erstellt um mögliche Fehler und Verschleiß zu ermitteln. Daraufhin wird dem Kunden ein möglichst genauer Kostenvoranschlag erstellt aus welchem der Umfang der Wartung sowie anfallende Kosten hervorgehen.

Ist dieser genehmigt, beginnt der Uhrmacher mit dem Ausschalen der Uhr, d.h. Gehäuse und Uhrwerk werden voneinander getrennt. Danach werden Zeiger und Zifferblatt entfernt. Nun wird das Uhrwerk komplett in all seine Einzelteile zerlegt, diese werden genauestens begutachtet und auf Abnutzung sowie Defekte kontrolliert. Nun wird alles gereinigt und anschließend unter dem wachsamen Auge des Uhrmachers wieder montiert.

Bei der Montage werden Teile an denen Reibung stattfindet mit verschiedensten Ölen und Fetten geschmiert. Ist alles montiert, wird mittels Messgeräten, das Uhrwerk auf die vom Hersteller vorgegebenen Toleranzen justiert. Diese belaufen sich meist zwischen -3/+7 sec. am Tag. Nach Abschluss dieser Arbeit kommen Zifferblatt und Zeiger auf das Uhrwerk.

💡Eine mechanische Uhr ist keine computergesteuerte Uhr und wird auch nie so genau laufen.

Sofern der Kunde wünscht, dass auch das Gehäuse und das Band der Uhr aufgearbeitet werden, folgt dieser Schritt meist nun oder bereits parallel. Auch hier wird zuerst alles gereinigt und anschließend poliert oder geschliffen. Der Ursprüngliche Glanz, soll hierbei ohne die Form zu verändern wiederhergestellt werden. Anschließend werden Dichtungen und defekte Komponenten (Glas, Drücker und Krone) am Gehäuse ersetzt.

Jetzt erfolgt die Hochzeit, hier finden Uhrwerk und Gehäuse wieder zusammen, so das wir am Ende wieder eine komplette Uhr haben. Diese wird nun noch einigen Prüfungen ausgesetzt, wie etwa eine erneute Prüfung der Gangwerte (wie genau läuft die Uhr) und ganz wichtig, die Prüfung der Wasserdichte. Denn ist unsere Uhr nicht wasserdicht, kann der nächste Service schon sehr bald notwendig werden.

Die Kosten für diesen aufwändigen und umfangreichen Prozess müssen natürlich von uns als Besitzer getragen werden, weshalb diese auch nicht mit einem einfachen Batteriewechsel zu vergleichen sind. Kosten von 300 € aufwärts sind also völlig normal und variieren nach Zustand der Uhr und Komplikation der Uhrwerke durchaus. Einfache 3-Zeiger-Modelle liegen zwischen 300 – 700€ an Servicekosten, wo hingegen Komplikationen durchaus 700 – 2000 € an Servicekosten benötigen.

Wer einen Porsche besitzt, zahlt eben auch nicht den Servicepreis für einen VW Polo.

Gezeitenpanther
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4 Responses

  1. […] auch Wert legen sollten, ist die Langlebigkeit der Uhrwerke. Wie häufig müssen diese in einen Service und wie robust sind diese gegenüber äußeren Einflüssen wie etwa einem […]

  2. […] selbst ist nur noch für sensible und äußerst komplexe Schritte bei der Herstellung oder der Wartung […]

  3. […] die Uhr nicht voll aufgezogen. Ist dies nicht der Fall, muss das Uhrwerk, speziell nach dem Service, nochmals genau geprüft werden. Die Höhenspiele der Räder beispielsweise, die Räder dürfen […]

  4. […] ist wohl jedem bewusst, wer viel Auto fährt und somit viele km sammelt, der muss häufiger in den Service und verkürzt auch eventuell die Lebenszeit seines Fahrzeuges. Ähnlich und dennoch etwas anders […]

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